Home | Idee | Öffnungszeiten | Veranstaltungen | Anfahrt | Sponsoren | Links | Presse | Kontakt | Impressum

Ausstellungseröffnung
Rückblick auf die Veranstaltung am 09.03.2012

 
Unsere Mercator-Ausstellung – Vorträge und Lob von Laien wie von Profis
 
„Unser Mercator“ Ingo von Stillfried hatte es geahnt, schon die Eröffnung der Mercator-Ausstellung wird ein Magnet werden, „bestimmt mit weit mehr Besuchern, als wir Sitzplätze anbieten können!“ 200 Stühle füllten die repräsentative Rotunde im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte, weit mehr Besucher kamen, wohl über 300 Besucher erlebten eine feierliche Eröffnung. Das Ensemble „Con Allegria“ der Musikschule unter der Leitung von Gerda Hellwig spielte Musik aus der Zeit Gerhard Mercators.
 
So feierlich eingestimmt, sprach Kulturdezernent Jörg Stüdemann ein lebhaft-begeistertes Grußwort für die Stadt Dortmund. Es sei gelungen, nach 500 Jahren endlich Mercator nach Dortmund zu holen. Er beglückwünschte das Museum und den Förderkreis für die Initiative und die Ausgestaltung der Ausstellung. Sie sei ein wunderbares Zeugnis vielverzweigter kultureller Entwicklungen. Besonders angetan sei er, wie gerade auch die Jugend in diesem Mitmachmuseum angesprochen werde.
 
Der Ehrenpräsident der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, Staatsminister a. d. Franz Josef Kniola zeigte sich in seinem Grußwort besonders erfreut, eine so kompetent gestaltete Ausstellung einmal wieder in Dortmund gefördert zu sehen. Er sei schon seit seiner Jugend stets an Landkarten interessiert gewesen und ebenso daran, wie die Erdkugel eben abgebildet werde. Gerne habe die Stiftung sowohl Duisburg wie auch Dortmund in deren dem großen Gelehrten Mercator gewidmeten Ausstellungen unterstützt. Er wünschte den ehrenamtlichen Initiatoren viele Besucher mit dem alten Bergmannsgruß „Glück auf!“
 
Der Präsident des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum e. V. Harald Lucht widmete sein Grußwort dem Dank allen, die zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben: Zuvorderst der Stadt Dortmund und dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte, dem „Mutterhaus“ des Vermessungsmuseums, das nun auch diese Sonderausstellung ermöglicht hat. Dank für die finanzielle Unterstützung gelte der NRW-Stiftung, die das wesentliche finanzielle Fundament gelegt habe, dem DVW-Landesverein NRW, dem VDV, dem BDVI NRW, die Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V. (DGfK) und einer Reihe von Firmen und privaten Spendern. Dank gelte auch dem Schirmherrn Prof. Dr. Klaus Töpfer. Harald Lucht berichtete, jener habe ihm am vergangenen Wochenende leider absagen müssen „…wäre es mir ein großes Anliegen, am 9. März bei der Eröffnungsveranstaltung anwesend zu sein. Sehr intensiv habe ich daran gearbeitet, meinen Terminkalender so zu verändern, dass mir dies möglich wird. Leider …“ – eine lange angekündigte Festveranstaltung zu gleicher Zeit in Freiburg. Der Präsident dankte dem Schirmherrn, einer vielgefragten Persönlichkeit. – Doch entscheidend für das Gelingen der Ausstellung seien die Akteure. Er beglückwünschte vor allem Ingo von Stillfried. Er habe die Ausstellung seit über drei Jahren konzeptionell vorbereitet, sich gegen mancherlei Bedenken durchgesetzt, selbst jede freie Minute eingesetzt und eine Crew von fast 40 Unterstützern motiviert. Und zusammen mit Sabine Koczy einen professionellen Katalog gestaltet, zu dem mehrere Mitglieder des Förderkreises Texte und Bildbeiträge beisteuerten. Dieser Katalog sei für sich ein Kunstwerk mit zahlreichen farbigen Abbildungen, 226 Seiten im Format Din A 4 quer, eingerahmt in der vorderen und hinteren Umschlagsinnenseite von der Weltkarte Mercators von 1569. Und ein ganz besonderer Dank gebühre Direktor Wolfgang E. Weick und seinen Mitarbeitern, seiner beständig motivierenden Fürsprache. Und dem Ausstellungs-Architekten Michael Wienand für seine professionell-gestaltende Beratung.
 
Nach wiederum bewundernswert filigraner Musikdarbietungen des Ensembles „Con Allegria“ sprach der Festvortragende Professor Dr.-Ing Gerd Buziek aus Kranzberg bei München zum Thema „Projektion, Innovation, Vision – Mercators Vermächtnis“. Seine einleitende Frage: war Mercator Mathematiker, Handwerker, Unternehmer, Querdenker? Er war dies und mehr, ein Visionär, sein Ziel war eine allumfassende Kosmographie. Und er war schon damals ein Unternehmer, der aus der Astronomie und der Mathematik Instrumente, Karten und Navigation „in die Märkte“ bringen wollte. Die Mercator-Projektion habe sich auch durchgesetzt, weil sie durch Bekanntheit und Prägnanz zu überzeugen vermochte. Gerd Buziek: Mercator von einst sei der Tim Berners Lee (Erfinder der Hypertext Markup Language HTML und der Begründer des world wide web www) der Gegenwart: Beide schufen ein weltweites Netz, einen offenen Standard, sammelten Informationen, es entstanden neue Werke, ein Vertriebsnetz. Im Ergebnis damals wie heute: Faszination durch Einfachheit. Mercator und Lee prägten das GIS der Zukunft, vom Server über Mapping und Visualisierung zu serviceorientierten GIS-Architekturen. Raumbezogene Informationen erläutern die Welt, schaffen Verständnis und zeigen Auswirkungen menschlichen Handelns. Ausgehend von der unter Kartographen umstrittenen Peters-Projektion mit flächentreuen Länder-Darstellungen leitete der Vortragende über auf Spezial-Anwendungen datenbasierter GIS-Architekturen, überraschte mit der skurrilen Darstellung der Flächen z. B. obstverzehrender Länder, der erschreckenden Verteilung der Waldrodungsflächen aber auch der Lichtverschmutzung von Windrädern. Kannten wir bisher Mercator als Ptolemäus der Renaissance, so hat uns Gerd Buziek Mercators Vermächtnis als moderne Kosmographie in IT und GIS nahegebracht – lang anhaltender Beifall des großen Auditoriums belohnte den Festvortragenden – der eingangs ein 30 Jahre zurückliegendes Geheimnis lüftete, eine wegweisende Begegnung zum Berufseinstieg in der damaligen Dienststelle Ihres Berichterstatters und Redakteurs.
 
Es folgte die Ausstellungseröffnung durch Mercator persönlich – durch Ingo von Stillfried im zeitgenössischen Kostüm. Und mit einführenden Worten zur Ausstellungs-Architektur. Bei kühlen Getränken wurden alte und neue Bekanntschaften geknüpft, das in der Eröffnung Gehörte besprochen – und dann mit großer Bewunderung die Sonderausstellung erobert. Ingo Mercator führte die Ehrengäste. Ein großer Abend für ihn, für den Förderkreis, für das Museum.
 
zurück zur Veranstaltungsübersicht

unterstützt durch     www.webdesign-kamp.de